Alle Jahre wieder … Hüftgold!


Der 2. Sonnabend im März ist immer für den VRV reserviert.

Dieses Jahr sind wir 12 Hansafrauen, die sich auf Weg nach Vegesack machen, Frauke und Gisela mit dem Rad, die anderen per Zug.

Das Gästebuch mit fröhlicher Karikatur muss zuerst unterschrieben werden, bevor der Begrüßungsmarathon startet. Frau kennt sich meistens …

Nach kurzer Begrüßung der ca. 60 Frauen durch die Leiterin Antje Lachmann hielt uns auch der Sonnenschein nicht davon ab, das – wie immer – üppige Kuchenbuffet zu stürmen.

Glücklicherweise werden extra schmale Stücke geschnitten, damit viele Köstlichkeiten probiert werden können.


Die absoluten Rennen sind schnell nur noch an den leeren Kuchenplatten auszumachen. Genießerische Ruhe stellt sich kurzfristig ein.

Das „Kulturprogramm“ besteht dieses Jahr aus 2 Teilen. Zum 40.! Frauenkaffeetrinken hatte Antje eine bunte Endlosschleife mit Rückblick auf 90 Jahren Frauenrudern im VRV aus diversen Fotoalben und der 100-jährigen Chronik zusammengestellt. Schon im März 1927 beschlossen die Männer einstimmig(!) die Errichtung der Damenruderriege im VRV. Erheiternd auch, dass es schon 1906 eine Einteilung der verschiedenen Rudertypen gab: 1. Junioren-Rennruderer, 2. Senioren- Rennruderer, 3. Tourenruderer und 4. Bierruderer. Die Karikaturen dazu bedürfen auch heute keiner großen Erklärungen …


Im 2. Teil durften wir der Podiumsdiskussion des „Filmspektrums“ lauschen. Mit einem bemerkenswertes Werk des internationalen Filmschaffens wurde sich kritisch auseinandergesetzt. Die Moderatorin (Dörthe Asmussen) hatte große Mühe, die Beiträge der engagierten Filmkritikerin der Linken Flussrundschau, Heike Kriegel (Ute Schirmer), und der Leiterin der Hochschule für Film und Fernsehen am rechten Weserufer, Frau Professor Waltraud Lämmer (Mechthild Schikora) zu einem betont heiteren Film zu lenken und beide zu Wort kommen lassen.

Dieser Film zeigte die seltenen Auseinandersetzungen mit den drohenden Folgen des modernen Zeitalters und der Auswirkung auf das seelische Gleichgewicht des Menschen. Andererseits konnten sie in diesem filmischen Gleichnis die bewusst herbeigeführten Schieflage zwischen Arm und Reich verdeutlichen… Dazwischen wurde dieses Juwel der Filmkunst immer wieder zur Verdeutlichung eingespielt. So konnten auch wir Zuschauerinnen die unerwartete Drehung in die Horizontale ohne Zwischenschnitt bewundern – das war Oskar verdächtig! Der Mensch isoliert im wackligen Boot – auch uns schien dieser Film mit seiner ungewöhnlichen Komik Preis verdächtig!

Es ist immer wieder toll, was die VRV-Frauen für Ideen haben!


Gisela Temme vom Bremer Ruderclub Hansa