Internationale Junioren-Regatta Hamburg

von Simon Goecke

Am Wochenende vom 5. bis 7. Juni ging es für 10 Vegesacker Athleten auf zur Regatta nach Hamburg-Allermöhe. Die Strecke gilt als sehr windanfällig, was auch an diesem Wochenende für teils schlechte Bedingungen sorgte. Doch sie soll die Hamburger Olympiastrecke 2024 sein, auf welcher auch schon 2014 die Junioren-Weltmeisterschaft ausgefahren wurde. Auf der Internationalen DRV-Junioren-Regatta versuchten sich die Sportler erneut vor ihrem Trainer Peter Dirlam zu beweisen, um sich für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Köln zu empfehlen. Das Teilnehmerfeld bestand sowohl aus deutschen als auch teilweise internationalen Booten u. A. Dänemark, Norwegen und sogar Brasilien

Mit dem einzigen Rennen am Freitag gingen Ole Vielstich und Simon Goecke im Vorlauf erneut in der Rangliste der Zweier ohne Steuermann für Vegesack an den Start. Die Rangliste wird über drei Rennen ausgefahren und man versucht sich über sie für Großboote zu qualifizieren. Sie wollten sich im Vergleich zur letzten Ranglistenregatta vor 6 Wochen in Brandenburg, wo sie den 30 Rang erringen konnten, steigern. Doch am Abend konnten die beiden durch große Anspannung und rudertechnische Problemen mit einem letzten Platz in ihrem Vorlauf wieder nur in der zweiten Hälfte, also Platz 19-36, mitmischen.

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Am frühen Samstag machte der Zweier ohne Steuermann von Ole Vielstich und Simon Goecke den Anfang. Mit Rückblick auf den Vortag gingen sie mit mehr Ehrgeiz auf die 2000m lange Strecke, die an diesem Tag von starkem Schiebewind aufgewirbelt wurde. Dieses Mal konnten sie sich bei der 750m Marke durch einen Zwischenspurt vor das Feld schieben und sich von ihren Verfolgern über die Ziellinie tragen lassen. Als Sieger ihres Zwischenlaufs waren sie nun im vierten Finallauf, der die Plätze 19-24 der Rangliste bestimmte. Mit dem bereits erreichten Zwischenziel ging es nun für die beiden darum, sich den anderen Mannschaften zu präsentieren. Angespornt dadurch erruderten sie am Nachmittag den dritten Platz und nahmen somit den 21ten Platz der Rangliste ein. Durch ihre Platzierung sicherten sie sich noch Plätze für Renngemeinschaften in einem Vierer ohne Steuermann mit Berlin und zudem auch in einem Achter mit Hamburg.

Alle weiteren Rennen des Samstages bilden Vorläufe. Durch erreichen einer schnellen Zeit, bzw. errudern einer guten Platzierung im Vorlauf kann man sich für die „schnellen“ Finals am Sonntag qualifizieren.

Noch am frühen Morgen ging es für Marleen Urbainczyk im Doppelzweier der B-Junioren in Renngemeinschaft mit Nina Wirchan (Bremerhaven) an den Start. Die Streckenlänge der U17 Sportler ist 1500 Meter. Nach einigen Abmeldungen war ihr Vorlauf mit nur 3 Booten besetzt. Doch nach den Startschlägen konnten die beiden sich nicht an der Spitze halten und beendeten das Rennen als Dritte, wodurch sie im D-Finale am nächsten Tag fahren durften.

Gegen Mittag wollten sich dann die beiden Duos der leichten A-Junioren Doppelzweier vorzeigen. Das Schnittgewicht der leichten männlichen U19 Mannschaftsboote liegt bei  65 Kilogramm, was nicht die  einzige Hürde des Samstags ausmachen sollte. Der Wind hatte nun deutlich aufgefrischt, wodurch vor allem Julian Streit mit seinem Partner Merten Precht-Rümenapf technisch zu kämpfen hatten und nach einem sehr wackeligen und stark besetzen Rennen als Vierte die Ziellinie überquerten. Als zweites gemeldetes Boot des VRV ging das eingefahrenere Duo von Lukas Goecke und Johannes Höweler auf die Strecke. Doch auch sie hatten Probleme mit den hohen Wellen und wurden schließlich dritte ihres Vorlaufes. Beide der Boote waren froh nicht reingefallen zu sein und so mussten sie für den nächsten Regattatag noch ihre Luftkästen von reingelaufenem Wasser befreien. Beide Boote konnten sich in dem 18 Boote Feld somit ein Ticket für das B-Finale am Sonntag einfahren. Am Nachmittag ging es für Johannes und Lukas dann erneut auf die Strecke. Nun im leichten Doppelvierer in Renngemeinschaft mit Simon Berkemeyer (Hansa Dortmund) und Felix Michalik (TVK Essen), den sie bereits auf der letzten Regatta in Köln ausprobiert und auch trainiert haben. In dem Vorlauf verloren sie um die 1000m Marke den Anschluss zur Spitze. Dennoch erreichte die Mannschaft einen dritten Rang, weshalb diese umso motivierter dem Folgetag entgegenfieberte.

Diese Rennen waren gefolgt von Luise Asmussen, die im leichten Juniorinnen Einer antrat. Mit dem Gesamtsieg bei der Kölner-Juniorenregatta vor zwei Wochen ging es ihr nun vor allem um eins: erneuter Sieg. Bereits im Vorlauf musste sie gegen die deutsche Meisterin des letzten Jahres antreten. Trotz der starken Konkurrenz konnte sie sich bereits am Start einen komfortablen Vorsprung herausfahren und beendete das Rennen als Gesamtschnellste. Somit landete sie auf einer der Mittelbahnen im A-Finale. Doch das war noch nicht alles, denn Luise startete auch noch in einer weiteren Klasse. Diese war der leichte Doppelvierer der Juniorinnen. Zusammen mit Eva-Lotta Nebelsieck (RG Hansa), Mia Müller (Kettwiger RG) und Larissa Richter (RC Tegel) ging es für sie gegen Abend also nochmal auf die Strecke.  Aufgrund von leichten Steuerproblem hatte die Mannschaft anfangs kleine Probleme, sich von dem Feld abzusetzen. Bei dem Spurt nach der Hälfte der Strecke konnte sich das Boot aber immer weiter vorschieben und der Sieg wurde erreicht.

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Im leichten B-Junioren Einer legten sich nun Julian Rümenapf und Kristian Streit auf die Strecke. Zuerst wollte sich Julian Rümenapf nun auch gegen die starke Konkurrenz behaupten, bei dem 37 Boote am Samstag antraten, wodurch dieses Feld eines der größten der Regatta war.  Bisher war er fast nur Doppelzweier und Doppelvierer mit Steuermann auf Regatten gefahren, weswegen er sich hier umso mehr vor seinem verhinderten Mannschaftskollegen beweisen wollte. Trotz eines nicht optimalen Rennes konnte sich Julian Rümenapf erst nach einem sehr starken Endspurt an dem Führenden vorbeischieben und überquerte als Erstes die Ziellinie. Durch diesen Sieg durfte auch er sich am Sonntag über die A-Final Teilnahme freuen. Nicht ganz so gut lief es für Kristian Streit der nach einem Krebs als Dritter seinen Vorlauf beendete. Er wurde dadurch in das C-Finale gesetzt.

Somit war der sonnige Samstag mit 3 Siegen und mehreren guten Platzierungen beendet und viele blickten freudig auf den nächsten Tag mit den Finalläufen. Das auch obwohl es durch einen Brand auf der Startbrücke zu Verzögerungen von bis zu einer Stunde kam, die sich bis in den Abend hinein zog.

Am Sonntag durfte dieses Mal Marleen wieder in ihrem Doppelzweier mit Nina Wirchan den ersten Start antreten. Zwar gut vom Start weggekommen befanden sie sich nach 500m noch auf Rang 3. Doch sie konnten sie das Tempo der anderen auf der Strecke nicht halten und wurden dadurch sechste des D-Finals.

Danach konnten sich die beiden leichten Doppelzweier bestehend aus Julian Streit und Merten Precht-Rümenapf sowie Lukas Goecke und Johannes Höweler nun beide im B-Finale direkt gegeneinander behaupten. Als erste konnten noch Johannes Höweler und Lukas Goecke die 500m Marke erreichen doch dann schob sich das Hamburger Boot mit kraftvollen Schlägen an ihnen vorbei, sodass sie sich im Ziel auf dem zweiten Platz wiederfanden. Gesteigert hat sich besonders das andere Duo mit Julian Streit und Merten Precht-Rümenapf. Sie konnten vor allem im Vergleich zu den letzten Regatten deutlich zu der Konkurrenz aufholen und so erruderten sie einen sicheren dritten Platz direkt hinter Johannes Höweler und Lukas Goecke

Ole Vielstich und Simon Goecke traten nach ihren guten Ergebnissen vom Samstag im Vierer ohne Steuermann in Renngemeinschaft mit Dennis Kobin und Janek Downes (beide Berliner RC) an. Das neu zusammengesetzte Boot hatte vor allem am Start durch die uneingefahrene Mannschaft Probleme und so mussten sie sich dem Rest des Feldes als sechste geschlagen geben.

Für Luise Asmussen hieß es im Anschluss, die Ergebnisse des Vortages zu bestätigen. Doch dieses Mal waren die Konkurrentinnen hartnäckiger und so lagen nach 1500 geruderten Metern zwei ihrer Widersacherinnen immer noch direkt hinter ihr. Im Endspurt jedoch setzt sie sich weiter nach vorne ab und gewann das A-Finale! Dies war ihr neunter Sieg in Folge. Mit dem wiederholten Gesamtsieg konnte Luise erneut von sich überzeugen. Später fand sie sich dann in einem leichten Doppelvierer wieder. Dieses Mal allerdings in neuer Kombination mit Julia Wolf, Sophia Wolf und Josephine Kiesel (alle Würzburg). Doch diese Kombination lief technisch unsauberer und so mussten sie sich dem Feld mit einem dritten Platz knapp geschlagen geben.

Nun wollten Julian Rümenapf und Kristian Streit noch ihre Ergebnisse vom Vortag im Einer festigen. Zuerst musste Julian Rümenapf im A-Finale das Rennen antreten. Von Anfang an zog einer seiner Gegner davon, aber mit hartnäckiger, hoher Schlagzahl machte Julian seine Platzierung schnell klar. Er erreichte die Silbermedaille im A-Finale! Im C-Finale hingegen konnte Kristian Streit sich am Anfang noch gut mithalten. Doch um die Mitte herum verlor er den Anschluss zu den führenden Booten und landete so auf Rang 5 des Laufes.

Julian Rümenapf

Der leichte A-Junioren Doppelvierer mit Johannes Höweler und Lukas Goecke in Renngemeinschaft mit Simon Berkemeyer (Hansa Dortmund) und Felix Michalik (TVK Essen) wollte sich nun im A-Finale durchsetzen. Deutlich besser als am Vortag kamen sie auf die Strecke. Nach einem knappen und anstrengenden Rennen mit vielen Zwischenspurts wurden sie Zweite.

Im Abschlussrennen der Regatta – der Junioren-Achter mit Steuermann – gingen auch Ole Vielstich und Simon Goecke in Renngemeinschaft mit Hamburg an den Start. Doch die Mannschaft verlor leider nach einer verhaltenen Startphase den Anschluss an das Feld und so überquerten sie als sechste die Ziellinie.

Auf der Regatta Hamburg erreichte der Vegesacker RV mehrere Medaillenränge. Einige Junioren des Vereins haben seit der letzten Regatta Zeit und Plätze aufgeholt und sehen nun mit sehr gutem Gefühl Richtung deutsche Meisterschaften. In den nächsten Tagen wird nun im Training versucht, den Kombinationen das letzte bisschen Schnelligkeit zu geben, damit in drei Wochen ein paar blau-weiße Einteiler auf dem Podium zu sehen sind.