Smilla auf der Liffey

Hab ich alles dabei? Wie wird es wohl in Irland sein? Das sind Fragen, die mir durch den Kopf kreisen, als ich am dritten September am Hamburger Flughafen stehe. Ich bin total aufgeregt, alleine nach Dublin zu fahren, denn für mich startet in drei Tagen mein Praktikum in Irland. Zudem war ich noch nie alleine im Ausland, was die Reise für mich noch spannender macht.

Nach zwei Stunden Flug landet mein Flugzeug pünktlich in Dublin. Sofort werde ich auf ein

Schild aufmerksam, worauf „Fáilte go Baile Átha Cliath“ steht. Das bedeutet so viel wie

„Willkommen in Dublin“ auf Irisch. Erst in dem Moment wird mir richtig bewusst, dass die Iren ja nicht nur Englisch sprechen. Doch die Sprachbarriere scheint nicht zu groß, denn ich komme bei der richtigen Gastfamilie im Ortsteil Kilbarrack an.

 

Nach drei Tagen startet mein Praktikum in dem Hotel „Shelbourne“, was sich als sehr

anstrengend, aber auch interessant erweist. Ich muss vier Tage die Woche für neun Stunden

arbeiten. Meine Aufgabe besteht darin, Essen von der Küche zu zwei der vier Restaurants zu tragen. Ich bin abends immer so k.o, dass ich nicht mehr an Sport denken kann…

Doch da ich vorhatte, in Irland rudern zu gehen, um zu trainieren, und weil ich es als eine

gelungene Abwechslung empfand, sah ich mich fünf Tage nach meiner Anreise, am „Commercial Rowing Club“ in Dublin um. Eine Fahrt dorthin betrug etwa eine Stunde mit dem Zug. Ich traf gleich auf den netten Trainer Garry, der mir die Trainingszeiten für die Junioren nannte. Noch am gleichen Abend wurde ich Mitglied des Ruderclubs und am Donnerstag ging es zum ersten Mal auf der Liffey aufs Wasser. Die Liffey mündet in die Nordsee (Korrektur Smilla: in die Irische See“) und fließt einmal komplett durch Dublin (Sie ist schwarz wie Guiness). An der Stelle des Rudervereins ist sie sogar gestaut, was nahezu keine Strömung verursacht und es sind auch keine Motorboote unterwegs, sodass das Wasser fast immer spiegelglatt ist.

 

Bei meiner ersten Einheit fiel mir sofort der Linksverkehr auf. Anfangs war dies zwar sehr

ungewohnt, aber man hat sich sehr schnell dran gewöhnt. Zudem ist die Liffey sehr kurvig, was für mich sehr ungewohnt war. Trotz häufigem Gucken bin ich ein paar mal in die Büsche am Ufer gefahren. Doch nach einigen Einheiten hatte ich den Dreh raus und konnte gut mit den anderen Booten mithalten. In den ersten zwei Wochen trainierte ich mit den Junioren, sowie den Juniorinnen, denn die Trainingsgruppe war getrennt. Anfangs war ich nur im Einer unterwegs, doch später auch im Zweier und Vierer. Alle Leute, die ich kennengelernt habe, waren besonders nett und an meinem Wohlbefinden interessiert. Ein paar Mädchen vom Ruderverein, darunter Saoirse, meine Zweierpartnerin und Sophie, die mit mir im Vierer gefahren ist, nahmen mich sogar einen Abend mit ihren Freunden in die Stadt und wir gingen zusammen in eine Bar.

Am Samstag, den 02.09., war mein letzter Tag in Dublin und die Juniorinnen haben mir einen kleinen Abschied mit Kuchen und Keksen bereitet. Insgesamt war mein Aufenthalt in Dublin sehr interessant und hat mir sehr weitergeholfen. Die Iren sind zudem ein sehr freundliches und offenes Volk und ich werde sie immer positiv in Erinnerung behalten. Und nun zum Abschied:

 

Slán Baile Átha Cliath!