Eine Vegesacker Deutsche Meisterin

von Lion Tautz

Am Mittwoch den 24. Juni machte sich die Trainingsgruppe auf den Weg nach Köln zur Regattastrecke Köln-Fühlingen wo die Deutschen Jugend- und Jahrgangsmeisterschaften U17 und U23 ausgetragen wurden. Der VRV entsandte mit 12 Sportlern die größte Gruppe aller Bremer Vereine. Wir waren vertreten in leichten und schweren Riemen- und Skullrennen in allen drei Altersgruppen.
Am Mittwoch war nach der Anreise Aufriggern und Training angesagt. Die Strecke war uns schon von der Juniorenregatta in Köln vor ein paar Wochen vertraut, aber wir sollten uns trotzdem noch einmal an die Boote und das Wasser gewöhnen. Sobald alle Boote vom Wasser waren machten wir uns auf in Richtung Hotel wo nun ausruhen und frühes schlafen gehen auf dem Plan stand.
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Am Donnerstag machte Julian Rümenapf den Anfang für den VRV in seinem leichten B-Junioren Doppelzweier in Renngemeinschaft mit Hansa. Über den Verlauf der nächsten vier Tage konnten sich Julian Rümenapf in seinem Doppelzweier, Lion Tautz im schweren U17 Einer und Julian Streit und Merten Precht-Rümenapf im leichten A-Junioren Doppelzweier für die jeweiligen B-Finals qualifizieren. Die restlichen Juniorenboote, also Lukas Goecke und Johannes Höweler im leichten U19 Doppelzweier und Doppelvierer, Simon Goecke und Ole Vielstich im schweren A-Junioren Zweier ohne und Achter und Luise Asmussen im leichten U19 Einer und Doppelvierer lösten allesamt Tickets für die A-Finals in ihren Bootsklassen und somit das Recht um eine Deutsche Meisterschaft zu kämpfen.
 IMG_1319Bevor diese Finals allerdings ausgefahren wurden, waren am Samstag erst einmal die Finals der U23 Altersklasse angesagt. Da hatte sich Lisa Schneemann im leichten Einer für das B-Finale, und Kim Entholt und Hanna Schumacher in Renngemeinschaft mit Flensburg und Oldenburg im Vierer ohne für das A-Finale empfohlen. Hanna Schumacher war zusammen mit Oldenburg zusätzlich noch im Zweier ohne an den Start gegangen, aufgrund von mangelnder Trainingszeit und des sehr starken Wettbewerbs konnten sie allerdings nicht mehr am Finale teilnehmen.
Kim und Hanna starteten als erste Finalteilnehmer für den VRV und konnten sich dort, gegen unter anderem Nationalmannschaftsboote, einen guten fünften Platz erkämpfen.
Lisa, die grade erst dieses Jahr von den Junioren zu den Senioren gewechselt hatte, konnte im B-Finale beweisen was sie drauf hat und überquerte die Ziellinie als Dritte.
Am Sonntag dann waren auch die letzten Rennen der Saison für die Junioren angesagt. Julian Rümenapf konnte sich im B-Finale auf den vierten Rang fahren und überquerte in dieser Position mit seinem Partner von Hansa auch die Ziellinie. Da die beiden erst in ihrem ersten Jahr in der U17 Altersklasse sind, war dies für beide ein erfreuliches Ergebnis. Als nächste gingen Lukas und Johannes im A-Finale des Doppelzweiers an den Start. Nach einer starken ersten Streckenhälfte spürten sie die Müdigkeit nach einer langen Saison und kämpften sich so auf dem fünften Platz ins Ziel. Nach diesem Rennen richteten sie nun ihre Aufmerksamkeit auf den Doppelvierer, in dem sie noch einmal zeigen wollten was in ihnen steckt.
Im leichten U19 Doppelvierer waren Johannes und Lukas die Außenseiter, allerdings ließen sie sich davon nicht einschüchtern und fuhren in den ersten 1000 Metern in der Spitze mit. Danach war zu sehen, wie stark die Konkurrenz in dieser Bootsklasse ist, als sich ein paar Boote vorne absetzten. Johannes und Lukas konnten in Renngemeinschaft mit Dortmund und Essen als sechste die Ziellinie überqueren und eine erfolgreiche Saison abschließen.
Julian und Merten kamen im B-Finale des gleichen Doppelzweiers als Dritte ins Ziel, womit sie ihre ersten Deutschen Meisterschaften mit einem guten Ergebnis abschließen konnten.
Lion Tautz drückte dem B-Finale des U17 Einers seinen Stempel auf und konnte die Ziellinie als Erster sogar noch schneller überqueren als die hinteren Plätze des A-Finals. Damit konnte er seine sehr kurze, 4-Tage alte Saison im Einer mit einem guten Rennen abschließen.
Ole und Simon konnten im Finale des Zweier ohne den Rhythmus nicht finden, da ein starker Gegenwind in der Strecke stand. Als dann ein DLRG-Boot am Rennen vorbeifuhr und große Wellen auf die Strecke warf, gaben sie ihr bestes diesen Rhythmus wiederzufinden, allerdings erwies sich das als schwierig und sie konnten als fünfte die Ziellinie überqueren. Dieses Ergebnis wurde allerdings von einem Boot angefochten, da das DLRG-Boot den Ausgang des Rennens verfälscht hatte. Die Regatteleitung entschied, das Rennen erneut auszutragen, aber Simon und Ole traten nicht nochmal an, da sie zu erschöpft waren.
Als letztes Rennen des Tages war der Achter von Ole und Simon gesetzt. Dieser Achter war auf den Deutschen Meisterschaften in komplett neuer Zusammensetzung angetreten. Diese Kombination war nicht der erhoffte Glücksgriff und so wurden die Beiden mit ihrer Renngemeinschaft sechste im A-Finale.
 IMG_1283Diese Rennen waren für die Teilnehmer das Highlight der Saison, allerdings konnte Luise Asmussen ein Highlight für den Vegesacker Ruderverein hinzufügen, das schwer zu überbieten ist: Nach einer enorm starken Saison im leichten U19 Einer, in der sie ungeschlagen blieb, wollte selbst das Fernsehen dabei sein bei dem spannenden Saisonfinale. Für eine Reportage des ARD-Zweigs „Leben“ begleitete ein Kamerateam Luise am Finaltag der Deutschen Meisterschaften. Die Kamera konnte aufzeichnen wie Luise, wie in jedem Rennen dieses Jahr, vom Start direkt von ihren Gegnern wegfuhr und dann über die Strecke ihren Vorsprung ausbaute. Immer in Richtung Deutsche Meisterschaft arbeitete sie sich Schlag für Schlag nach vorne und überquerte schließlich mit einem Vorsprung von drei einhalb Sekunden vor der Zweiten die Ziellinie. Am Siegersteg konnte man sehen wie sehr sich Luise über diesen Sieg freute, als bei der Umarmung mit Trainer Peter Dirlam auf beiden Seiten Tränen der Freude flossen. Diese Freude teilte sie mit den vielen Vegesacker Unterstützern, die nun bei der Medaillenzeremonie zusehen konnten, wie Luise zur Deutschen Meisterin gekrönt wurde. Nun war es für sie nur noch Nebensache auch das A-Finale des Doppelvierers über die Bühne zu bringen. Als Vierte verpassten sie nur knapp eine Medaille, was Luise aber wenig juckte, da sie mit ihrem Deutschen Meistertitel im Einer sehr zufrieden war.
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Nach dem letzten Rennen galt es, schnell alle Boote auf den Hänger zu laden, da wir wieder nach Hause wollten. Am Verein angekommen machten wir uns erst auf den Weg nach Hause, wo wir aber nicht lange blieben, da wir die Saison mit einem entspannten Abend ausklingen lassen wollten. So trafen wir uns noch einmal bei Johannes und beendeten ein erfolgreiches Jahr im kleinen Kreis.