Überzeugender Auftritt auf dem Fühlinger See

von Lukas Goecke

Lukas Goecke_Johannes HöwelerAn dem sehr sonnigen Pfingstwochenende fand die internationale Junioren Regatta in Köln auf der Rennstrecke des Fühlinger Sees statt. Die Windbedingungen waren nahezu perfekt und die Strecke, auf der in 5 Wochen die Deutschen Junioren-Meisterschaften stattfinden werden, präsentierte sich somit von ihrer besten Seite. Acht Sportler des Vegesacker Rudervereins haben sich im Voraus durch gute Ergebnisse u.a. bei der Regatta in Bremen empfohlen. Für sie ging es mitsamt Trainer Peter Dirlam schon am Freitag nach Köln, wo direkt nach der Ankunft die Boote aufgeriggert wurden, um eine kleine Trainingseinheit zu absolvieren. Das Abendessen fand bei einem nahe gelegenen Italiener statt und übernachtet wurde im 10 Minuten entfernten Leverkusen.

Als erster der Gruppe ging Julian Rümenapf an die Startbrücke der B-Junioren (U17). Er absolvierte die 1500 m lange Strecke im Leichtgewichts Junioren Doppelzweier in Renngemeinschaft mit dem Bremer Ruderclub Hansa. In dem 40 Boote großen Teilnehmerfeld gelang es ihnen einen guten dritten Platz in ihrem Lauf zu erreichen und sich damit auch für den dritten Lauf am Sonntag zu qualifizieren.

Für den VRV lagen Julian Streit und Merten Precht-Rümenapf als erste in den Startlöchern der 2000 m langen Strecke – die Distanz, die von der U19 zurückgelegt wird. Die Zwei wurden bei den Junioren Doppelzweier der Leichtgewichte in den stärksten Vorlauf gesetzt und erreichten Rang 5, mit einer sehr zufriedenstellenden Gesamtzeit. Am Sonntag hieß es also für die Beiden,  sich im 3. gesetzten Lauf unter Beweis zu stellen. Nur 4 Minuten später sprangen die Ampeln für Johannes Höweler und Lukas Goecke auf grün, die in der gleichen Klasse an den Start gingen. Die Zwei konnten das Rennen mit einem souveränen Start-Ziel Sieg für sich entscheiden, was sie auf ein gutes Ergebnis im A-Finale am Sonntag hoffen ließ.

Im Anschluss darauf versuchten sich Simon Goecke und Ole Vielstich in Renngemeinschaft mit 2 Sportlern des Ruderclub Oste im Vierer ohne Steuermann. Die Vier hatten einige Schwierigkeiten, das Boot am Start auf Geschwindigkeit zu bringen, da die Riemen auf einen zu hohen Gegendruck am Griff eingestellt waren. Dennoch gelang es der Mannschaft, den dritten Platz zu erreichen und sich somit für das A-Finale zu qualifizieren.

Luise Asmussen, die im Leichtgewichts-Juniorinnen Einer startete, leitete die Nachmittagsrennen sehr erfolgreich ein. Ihr gelang es, den ersten Platz in ihrem Lauf zu erreichen. Zudem hatte sie auch die schnellste Gesamtzeit der fast 30 Teilnehmerinnen. Am Sonntag startete sie somit auf der Favoritenbahnen im A-Finale!

Das nächste Rennen wurde von Simon Goecke und Ole Vielstich in der sehr anspruchsvollen Klasse des Zweiers ohne Steuermann ausgefahren. Am Samstag waren beide durch Erkältung geschwächt. Dennoch schafften es Beide sich im Mittelfeld zu platzieren und damit am Sonntag im 4. Lauf an zu starten. Insgesamt sind in dieser Bootsklasse die Rennzeiten sehr dicht beisammen.

Am späten Nachmittag wollte sich Julian Rümenapf nochmals beweisen, und ging im Doppelvierer mit Steuermann/-frau an den Start (zusammen mit 3 Ruderern aus dem RC Hansa und RV 1882 aus Bremen und Steuerfrau). Die Fünf wollten die sehr guten Ergebnisse von vor zwei Wochen wieder erreichen. Umso größer war der Druck auf die Mannschaft, die während des Rennens große Probleme hatte auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Sie konnten sich leider nur schwer gegen Boote, die sie in Bremen um Längen hinter sich gelassen hatten, durchsetzen. Am Sonntag startete das Team also im dritten Lauf.

Den letzten Start für den Verein machten Johannes Höweler und Lukas Goecke in Renngemeinschaft mit Dortmund bzw. Essen im Leichtgewichts Junioren Doppelvierer. Die Mannschaft, die ca. 30 Minuten vor dem Start zum ersten Mal zusammen in einem Boot saß, fand in der kurzen Zeit gut zusammen. Lediglich dem starken Berliner Boot mussten sie sich im Endspurt knapp geschlagen geben. Das Ergebnis gibt Ausblick auf eine gute Platzierung in 2 Wochen auf der Regatta in Hamburg.

Johannes Höweler_Lukas Goecke

Der relativ erfolgreiche Samstag wurde mit Nudeln oder Pizza beim Italiener abgeschlossen, und am Sonntag ging es für alle Vegesacker wieder ausgeschlafen zur Strecke um sich erneut auf 1500 m oder 2000 m gegen die Konkurrenz durchzusetzen und einen ersten Akzent in Richtung Regatta Hamburg bzw. Deutsche Meisterschaft zu setzen.

Am Sonntag erfolgte das erste Vegesacker Rennen erneut durch Julian Rümenapf im Lgw.-Doppelzweier in Renngemeinschaft. Durch das eng gesetzte Feld unterschied die Boote auf der Ziellinie meist nur eine Luftkastenlänge oder weniger. Die Zwei lieferten eine sehr gute Strecke ab und hielten gut mit den anderen Booten mit, wobei leider die Kraft für den Endspurt fehlte. Immerhin reichte es für einen guten 5. Platz, mit einer Gesamtzeit innerhalb des oberen Drittels.

Kurz darauf ging es für Johannes Höweler und Lukas Goecke im 2x Lgw. in die Bahn, mit der Hoffnung, an gute Vortagsergebnisse anknüpfen zu können. Aufgrund einer durchwachsenen Startphase musste sich das Duo an das starke Feld heran kämpfen und hielt sich danach lange auf dem vierten Platz. Gegen Ende ließen auch hier die Kräfte leider nach und ein Boot überholte knapp vor dem Ziel.

Im 3. Lauf und somit 8 Minuten später versuchten Julian Streit und Merten Rümenapf nun, den Medaillenplatz zu erreichen. Bis 500 m vor dem Ziel standen alle Zeichen auf Sieg. Allerdings setzte hier ein starkes nachgemeldetes Boot schon verfrüht den Endspurt ein. Julian und Merten gelang es leider nicht gegenzuhalten. Sie schafften es aber erneut, eine Gesamtzeit innerhalb der Top 10 zu fahren. Innerhalb des Laufes reichte dies für einen sehr guten 2. Rang.

Aufgrund des durchwachsenen Vortagsrennen des Vierer ohne Steuermanns (mit Simon Goecke und Ole Vielstich) entschied sich die Mannschaft, das Boot komplett umzusetzen. Bis zur Mitte des Rennens schien dies gut zu funktionieren, allerdings konnte die Renngemeinschaft die Geschwindigkeit nicht bis zum Ziel halten. Immerhin reichte es für einen guten 4. Platz im A-Finale.

Den ersten Start am Nachmittag machte wieder Luise Asmussen, die durch das sehr gute Rennen am Samstag gleich in die Favoritenrolle des Rennens am Sonntag rutschte. Schon kurz nach umspringen der Startampeln gelang es ihr, eine leichte Führung herauszuholen, welche sie auf der Strecke mit jedem Schlag ein kleines bisschen ausbaute. Durch einen sehr starken Endspurt – der durch die große Führung nicht mal von Nöten gewesen wäre – gelang es ihr den Abstand von den Verfolgern nochmals auszubauen. Mit einem Abstand von fast 5 Sekunden übertraf sie alle Erwartungen vom Vortag. Sie holte den Gesamtsieg.

Durch ihre beeindruckenden Regattaergebnisse wird Luise in 2 Wochen in Hamburg in der “Rangliste” an den Start gehen, in der Ole und Simon bereits vertreten sind. Bei der Rangliste werden die Boote nach den Rennzeiten aufgelistet, mit dem Ziel schnelle Renngemeinschaften zu bilden, die das Potential dazu haben,  auf den Deutschen Meisterschaften Medaillen gewinnen zu können.

Luise Asmussen

Das nächste Rennen war der Zweier ohne Steuermann, wo sich Simon Goecke und Ole Vielstich durchsetzen wollten. Da das Duo noch leicht angeschlagen vom Vortag war und zusätzlich schon drei Rennen in den Knochen hatten, war das Rennen für die Zwei eine echte Herausforderung. Dennoch reichte es für die beiden für einen guten vierten Platz in ihrem Lauf und sie unterstrichen damit die bisherigen Ranglisten-Ergebnisse. Allerdings hofft der Zweier sich bis Hamburg noch um ein paar Sekunden zu steigern.

Der letzte Vegesacker Start wurde von der Vierer-Crew um Julian Rümenapf gemacht. Durch die mäßigen Vortagsergebnisse wollte das Quartett mit Steuerperson nun einen sehr guten Platz errudern, um die starke Mannschaftsleistung zu beweisen. Mit einer sehr hohen Schlagzahl ging ihr Ziel auf und auf der Ziellinie trennten sie nur ein Augenblick zum Führungsboot – Platz 2.

Mit insgesamt drei Rennsiegen und vielen guten Platzierungen hofft das gesamte VRV-Team nun, auch gute Ergebnisse auf der Regatta in Hamburg zu erzielen. Hier wird in zwei Wochen auf der (zukünftigen?) Olympia-Strecke in Hamburg-Allermöhe die internationale Regatta abgehalten. Die letzte Hürde zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften.