Deutsche Jugendmeisterschaften – Finalrennen

Beide Vegesacker Boote rudern denkbar knapp am B-Final-Sieg vorbei


Hanna-Leoni 2x

Vom 25.-28. Juni wurden auf der Duisburger Wedau-Regattabahn die Deutsche Jahrgangsmeisterschaften U17 / U19 / U23 ausgetragen. Bei hohen Temperaturen und wenig Wind herrschten großteils Top-Ruderbedingungen. Einzig am Sonnabendnachmittag spielte das Wetter den Teilnehmern jedoch einen Streich. Heftige Wärmegewitter entluden sich, so dass die Regatta für mehrere Stunden unterbrochen werden musste. Über 5000 Zuschauer waren am Finaltag an die Wedau-Bahn gepilgert.

Mit dabei waren bei den Junioren B (U17) auch drei Sportlerinnen des Vegesacker RV. Im Doppelzweier der Juniorinnen B starteten Hanna Schumacher (94) und Leoni Stephan (94). Im Juniorinnen Einer B ging Kim Carolin Ehntholt (93) an den Start. Für alle drei war es die ersten Teilnahme überhaupt an nationalen Titelkämpfen.

Kim Ehntholt konnte sich im Einer über ein sehr gutes Rennen im Vorlauf am Donnerstagmittag direkt für das Halbfinale am Sonnabend qualifizieren. Nach einem guten Start lag sie nach 500m auf gleicher Höhe mit ihrer Konkurrenz, konnte sich dann mit einem sehr guten Streckenschlag Zentimeter für Zentimeter freirudern und am Ende überraschend den Vorlaufsieg vor der im Vorfeld als sehr stark eingeschätzten Konkurrentin aus Schleswig-Holstein und dem Rest des Feldes errudern. Über das Halbfinale qualifizierte sie sich am Sonnabend für das B-Finale (Plätze 7-12).

Der Doppelzweier mit Hanna Schumacher und Leoni Stephan erwischte den stärksten Vorlauf des Rennens und erruderte dort einen guten dritten Platz hinter Potsdam und Gießen. Für einen direkten Einzug in das Halbfinale hätte Rang zwei erreicht werden müssen, daher mussten die beiden Vegesackerinnen den “Umweg” über den Hoffnungslauf am Freitagmorgen nehmen. In diesem Rennen war für das Weiterkommen erneut ein zweiter Rang nötig. Hochmotiviert gingen Schumacher/Stephan das Rennen dann auch an. Wie zu erwarten, blieb das Feld nach dem Start lange Zeit dicht beieinander. Über beherzte Spurts und einen druckvollen Streckenschlag schaffte es das Vegesacker Boot jedoch, sich an die führende Position zu schieben und am Ende mit einem ersten Platz eine gute Bahn für das Halbfinale zu sichern. Im Halbfinale am frühen Sonnabendmorgen kämpften beide lange Zeit um Platz drei, der die Qualifikation für das A-Finale (Plätze 1-6) bedeutet hätte, mit, mussten jedoch spätestens ab der Streckenhälfte die ersten drei Boote aus Ingelheim, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ziehen lassen und wurden mit einem vierten Rang als erstes Boot für das B-Finale gesetzt.

Im B-Finale des Doppelzweiers ging es dann am Sonntagmorgen vom Start weg hoch her. Als zweites Boot ging der Vegesacker Zweier in einem dichten Feld hinter Würzburg bei 500m durch die Zeitmessung. Auf den zweiten 500m konnten sich Leoni Stephan und Hanna Schumacher mit sehr viel Einsatz mit einer knappen Bootslänge die Führung erkämpfen. Auf den letzten Metern des Rennens schwanden dann jedoch zusehends die Kräfte. In einem Wimpernschlagfinale reichte es dann für die beiden Vegesackerinnen ganz knapp nicht für einen Sieg. Sie unterlagen mit wenigen Zentimetern Rückstand dem im Endspurt noch einmal stark spurtenden Boot aus Mecklenburg-Vorpommern und wurden nach ihrem besten Saisonrennen gute Zweite. Damit waren sie hinter der zuletzt genannten Mannschaft in dieser Bootsklasse auf den Meisterschaften auch das Zweitschnellste Boot des 1994er Jahrgangs.

Kim Ehntholt ging am Mittag im B-Finale des Juniorinnen Einers ins Rennen. Nach einer etwas zu ruhigen Startphase lag sie auf den ersten 500m im hinteren Teil des Feldes. Mit dem Zwischenspurt bei 500m wendete sich jedoch das Blatt. Deutlich dynamischer und mit mehr Schub konnte sich die Vegesackerin auf dem zweiten Rennabschnitt immer dichter an der Konkurrenz vorbei an das führende Boot aus Hildesheim heran kämpfen. Bei 1000m lag sie bereits auf Rang zwei. Trotz sehr viel Einsatz auf dem letzten 500m-Abschnitt gelang es Kim Ehntholt dann doch nicht mehr, noch an der führenden Ruderin, die zwischenzeitlich fast zwei Bootslängen Vorsprung heraus gerudert hatte, vorbeizuziehen. Mit nur einer halben Bootslänge Rückstand bedeutete dies trotzdem Rang zwei im B-Finale und Platz acht in der Gesamtwertung. Ein toller Erfolg für die 15-jährige, die erst im Sommer 2008 mit dem Wettkampfrudern begonnen hat.

Bereits mit der Qualifikation für die Halb-Finals hatten beide Boote die im Vorfeld gesteckten Ziele erreicht und sich auf jeden Fall die Teilnahme am B-Finale gesichert. Mit am Ende zwei (nach vorne) knappen achten Plätzen wurden die Erwartungen mehr als erfüllt. Gerade für den Doppelzweier, der auch im nächsten Jahr noch im U17-Bereich starten darf ist dies ein Top-Ergebnis, mit dem sich Hanna und Leoni in der nationalen Spitze des 94er Jahrgangs platzieren konnte.


Ergebnisse: Finalrennen DJM Sonntag